Selbstverständnis

Zwangsräumungen Verhindern Wien ist eine Gruppe, die sich mit Wohn- und Stadtpolitik in Wien auseinandersetzt. Wohnen darf keine Ware sein. Während Menschen große Teile ihres monatlichen Einkommens für das Mieten ausgeben müssen und viele Menschen keinen bezahlbaren Wohnraum finden, stehen zehntausende Wohnungen in Wien leer. Mit Leerstand wird spekuliert und Menschen werden aus ihren Wohnungen geekelt, die wiederum in der Folge zu Luxusimmobilien umgebaut werden. 
Zudem passieren in Wien geschätzt 5-7 Zwangsräumungen pro Tag und die Hälfte davon im Gemeindebau. Zwangsräumungen sind die Zuspitzung des kapitalistischen Wohnungsmarktes, der Profit über Menschen stellt. Wütend über die prekäre Lebensrealität entwickelte sich der Wunsch eine systematische Kritik zu formulieren und sich kollektiv dagegen zu organisieren. 

In unsere politischen Kämpfen kristallisierte sich wenig überraschend heraus, dass marginalisierte Personen zumeist auch prekär wohnen. Seien es Geflüchtete ohne Aufenthaltsstatus, Menschen die mit Sprachbarrieren konfrontiert sind oder beispielsweise alleinerziehende Personen, die sich am Ende des Monats die Miete nicht mehr leisten können, alle werden Opfer des gleichen ausbeuterischen Systems. Deshalb wollen wir eine linksradikale Kritik am kapitalistisch organisierten Wohnungsmarkt und einer Stadt der Reichen intersektional formulieren.

In Wien versuchen wir Mieter*innen in ihren Kämpfen zu unterstützen und ein Bewusstsein in der Stadt für die absurde Kommerzialisierung des Grundbedürfnisses Wohnen zu schaffen. International sind wir Teil der ‘European Action Coalition for the Right to Housing and to the City’ mit dem Ziel, in einen Austausch über verschiedene Kämpfe anderer linker Gruppen zum Thema Recht auf Wohnen in vielen verschiedenen Städten einzutreten, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.